Akustische Entkopplung von Pumpen

Geräusche und Vibrationen in Pumpsystemen reduzieren

Wo Bewegung stattfindet, lassen sich Geräusche nicht vermeiden. Besonders in der Industrie: Ob bei Herstellungsprozessen, in der Entsorgung oder der Logistik – mehr oder weniger Lärm gehört einfach dazu.

Anlagenbetreiber haben jedoch viele Mittel an der Hand, die Schallemissionen ihrer Maschinen und Anlagen zu reduzieren. Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Denn Vibrationen, Schwingungen und andere schallerzeugende Bewegungen führen nicht nur zu Lärmbelästigung des Personals und gegebenenfalls von Anwohnern, sondern können auch Anlagenkomponenten in Mitleidenschaft ziehen.

Eine neue Methode, Geräuschquellen zu reduzieren, bietet das Startup Hydronauten. Die Neugründung von ehemaligen Mitarbeitern der Universität Rostock adressiert gezielt Betreiber von Pumpensystemen. Sie sollen darin unterstützt werden, aktiv und dynamisch auf Druckpulsationen einzuwirken, die von Pumpen ausgestrahlt werden. So soll der damit in Verbindung stehende Hydroschall im System signifikant reduziert werden.

Weniger Schalldruck in Rohrleitungssystemen

Quiet Hydro nennt das Startup seine Technologie. Wird sie in einem hydraulischen Rohrleitungssystem installiert, soll der effektive Schalldruck in der Anlage um mehr als 80 Prozent reduziert werden. Die Folge: Auch Vibrationen im Leitungssystem nehmen ab. Möglich ist das laut Unternehmensangaben durch eine akustische Entkoppelung von Pumpe und Anlage.

Diese Entkopplung ermögliche zudem eine systemunabhängige Drehzahlregelung, mit Auswirkungen auf den Energieverbrauch: Je nach Einsatzbedingungen sollen bis zu 90 Prozent Ersparnis möglich sein. Selbst das Stromnetz soll von diesem Vorgehen profitieren, indem die Auswirkungen stabilisiert werden, wenn geregelte Pumpen in einem Smart Grid betrieben werden.

Wird das Schwingen oder Vibrieren von Anlagenkomponenten reduziert, erhöht sich letztlich außerdem deren Lebensdauer. In dieser Hinsicht stellen die Hydronauten auch eine Minimierung von Wartungskosten und Ausfallzeiten in Aussicht.

Emissionen, Energie und Ressourcen sparen

Unternehmen können mit der Technologie demnach also nicht nur ihre Schallemissionen reduzieren, sondern auch Energie und Ressourcen sparen, Kosten senken und für verbesserte Arbeitsbedingungen in der Anlage und eine gesteigerte Lebensqualität für Menschen in der Umgebung sorgen.

Neben Betreibern aus der Industrie hoffen die Hydronauten, dass auch andere Bereiche von der Technologie profitieren – bis hin zu Wohnhäusern, in denen durch die Installation in Heizungsanlagen lärmende Heizungsrohe und andere rauschende oder vibrierende Rohrleitungs- und Pumpensysteme der Vergangenheit angehören sollen.

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