Wenn es um getauchte Pumpen geht, werden sie schnell unentbehrlich: Tauch(motor)pumpen – oder auch Unterwasserpumpen (kurz: U-Pumpen) genannt. Sie werden dabei oftmals zur Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung eingesetzt. Nicht nur zur Wassergewinnung aus Brunnen, Schächten oder offenen Gewässern sind diese Pumpen unverzichtbar, sondern auch bei der Entnahme von z.B. bei Chemikalien und anderen Stoffen aus unterschiedlichsten Fässern & Behältern.
Doch Tauchpumpe ist nicht gleich Tauchpumpe. Es muss zwischen zwei Arten der Tauchfähigkeit unterschieden werden!
Tauchpumpen
Eine Tauchpumpe ist eine Pumpe, deren Gehäuse vollständig untergetaucht werden kann, meist mitsamt dem antreibenden Motor (= Tauchmotorpumpe). Der Begriff umfasst mehrere Pumpentypen, die mit unterschiedlichen Fördertechnologien funktionieren. Die üblichste Art der Tauchmotorpumpe arbeitet jedoch nach dem Funktionsprinzip der Kreiselpumpe.
Die Pumpen sind als stationäre und mobile Varianten verfügbar. Der Unterschied zeigt sich am deutlichsten in der Bauform: stabmäßig für die stationäre Nutzung, etwa in Brunnen und Schächten, in klassischer Bauform dagegen eher für die mobile Nutzung, etwa als Schmutzwasserpumpe zur Entwässerung oder Kellerentleerung. Mobile Ausführungen weisen zudem meist einen Griff oder eine Halterung am oberen Teil des Gehäuses auf, um einfach befestigt und getragen werden zu können.
Um den Antrieb vor Schäden durch das umgebende Fördermedium zu schützen, werden spezielle Motorengehäuse eingesetzt. Die Antriebskonstruktion unterscheidet sich also von Pumpen, die nicht oder nur teilweise in die Flüssigkeit getaucht werden (sogenannte Trockenläufer). Eine weitere Besonderheit von Tauchpumpen: Da das Fördermedium den Antrieb vollständig umgibt, wird es auch zur Kühlung des Motors genutzt.
Tauchmotorpumpen werden besonders im B2C-Umfeld häufig einfach kurz als Tauchpumpen bezeichnet. Die Bezeichnung ist jedoch missverständlich, denn dieser Ausdruck umfasst im B2B-Umfeld auch Pumpen, deren Gehäuse nur teilweise in das Fördermedium eingetaucht wird. Bei diesen Aggregaten darf der Motor keinen Kontakt mit der Flüssigkeit haben. Das wird bewerkstelligt, indem der Motor trocken aufgestellt arbeitet, also mit einer langen Antriebswelle abgesetzt vom Pumpengehäuse.
Spezielle ATEX-Ausführungen von Tauchmotorpumpen erfüllen die Anforderungen an den Explosionsschutz. Sie werden bei gefährlichen Fördermedien eingesetzt. Um die Pumpe gegen besonders korrosive oder abrasive Medien zu schützen, sind Tauchmotorpumpen zudem in weiteren Spezialausführungen erhältlich.
Kurz gesagt:
Tauchmotorpumpen
Normalerweise sind damit Pumpen gemeint: Pumpen, die mit Motor vollständig in die Flüssigkeit eintauchen. Dabei handelt es sich auch um sogenannte Unterwasserpumpen oder U-Pumpen.
Da die Pumpe und der Pumpmechanismus bereits vollständig von der Flüssigkeit umgeben sind und eine permanente Strömung möglich ist, sind diese Pumpen nicht selbstansaugend, sondern nur normal saugend.
Eingetauchte/halbgetauchte Pumpen
Bei diesen Pumpen taucht nur der Pumpenkopf senkrecht in die Flüssigkeit ein. Der Motor ist draußen noch trocken. Die Pumpen sind auch nur normal saugend, nicht selbstansaugend.
Ein anderer Typ dieser Pumpe ist eine horizontal trocken aufgestellte Pumpe, bei der nur eine Saugpumpe in die Flüssigkeit eintaucht. Diese Pumpen müssen selbstansaugend sein, um die Saugleitung zu entlüften und den Pumpvorgang starten zu können.
Schmutzwasserpumpen für Abwässer und andere schmutzige Fördermedien
Die häufigste Anwendung von Tauchmotorpumpen ist die Entwässerung und Abwasserentsorgung. Werden die Pumpen in diesem Umfeld eingesetzt, spricht man von einer Schmutzwasserpumpe. Diese Aggregate, die häufig als mobile Variante eingesetzt werden, können grob verunreinigtes Wasser, Abwässer und andere Flüssigkeiten auch dann fördern, wenn sie einen höheren Feststoffanteil aufweisen – etwa Kies, Steine oder andere typische Abwasserbestandteile wie Feuchttücher oder Fäkalien.
Pumpenhersteller rüsten Schmutzwasserpumpen mit einem speziell entwickelten Laufrad aus, das für solche Anforderungen besonders geeignet ist. Typisch sind Freistromräder, die mit ihrem großen freien Durchgang am wenigsten störanfällig sind. Da sie vergleichsweise niedrige Wirkungsgrade aufweisen, werden weitere Bauweisen mit anderem Laufrad angeboten: Mehrkanalrad, Diagonalrad und weitere Typen.
Schmutzwasserpumpen sind meist nicht selbstansaugend ausgeführt, da sie im Einsatz praktisch immer vom Fördermedium umgeben sind. Sie verfügen allerdings oftmals über einen Schwimmerschalter, der die Pumpe vor Trockenlauf schützt und auch die automatische Regulierung des Füllstands ermöglicht.
Unterwasserpumpen zur Wasserförderung aus Brunnen und Schächten
Brunnenpumpen arbeiten typischerweise unterhalb des Wasserspiegels. Auch für diese Anwendung kommen deshalb meist Tauchmotorpumpen zum Einsatz. Diese kurz U-Pumpe genannte Unterwasserpumpe fördert in zahllosen privaten, kommunalen und industriell genutzten Brunnen und Zisternen weltweit Wasser für die Hauswasserversorgung, zur Bewässerung etwa durch Sprinkler in der Landwirtschaft, aber auch Trinkwasser.
Während bei üblichen Tauchpumpen die maximale Förderhöhe meist etwa 10 Meter beträgt, werden Unterwasserpumpen so konzipiert, dass sie auch tiefer gelegenes Wasser fördern können.
Einsatz als Fass- & Containerpumpen
Im B2B-Bereich muss zwar auch oft verschiedenstes Wasser gefördert werden, doch auch andere Fördermedien, wie Säuren, Laugen und sonstige Chemikalien & Stoffe, oftmals aus IBCs und anderen Behältern oder Gruben. Dieses erfordert meist die Entnahme von oben in eingetauchter Form. Da die zu bewältigende Tiefe meist sehr gering ist, kommen die Tauchpumpen als sogenannte Eintauchpumpen zum Einsatz oder gar richtig als Fasspumpen oder in kompletten Fassentleerungssystemen.
Im Gegensatz zu anderen Kreiselpumpen haben Tauchmotorpumpen klar eingegrenzte Einsatzgebiete: Sie werden vor allem als Schmutzwasserpumpen zur Abwasserentsorgung, zur allgemeinen Entwässerung und für Wasserversorung- und Bewässerungsaufgaben aus Brunnen und Zisternen genutzt. Anhand ihrer speziellen Bauweise sind mobile Tauchpumpen meist auf den ersten Blick zu erkennen: Die kompakten Aggregate sind für den flexiblen Einsatz entwickelt worden, um sie schnell in das jeweilige Einsatzgebiet bringen zu können.
Tauchpumpen werden nicht nur für Wasser & Abwässer aus Haushalten genutzt, sondern beispielsweise auch im Tiefbau oder dem Bergbau, wo sie der Trockenlegung von Baugruben und der Stollen unter Tage dienen. In der Landwirtschaft werden Tauchmotorpumpen eingesetzt, um Wasseranlagen zu füllen. In der Katastrophenhilfe, bei Feuerwehren oder im allgemeinen Hochwasserschutz kommen mobile Tauchmotorpumpen zum Einsatz, die der Kellerentwässerung und der allgemeinen Trockenlegung von Gebäuden dienen. Im Falle von Überflutungen sind sie in der Lage, das Schmutzwasser schnell abzupumpen.
Bewässerungspumpen sind meist ebenfalls mobile Tauchmotorpumpen, da sie problemlos im Flüssigkeitsbehälter versenkt werden können. Sie kommen in der Landwirtschaft zum Einsatz, um Felder zu bewässern oder zu beregnen. Diese Pumpenart wird typischerweise ungeregelt betrieben.
Ein eher seltener Einsatz von Tauchmotorpumpen in der Industrie ist die Förderung von Kühlwasser. Zur Versorgung eines Wärmetauschers arbeiten diese Pumpen meist geregelt: Fördermenge und Förderhöhe hängen von der Bauweise und dem abzuführenden Wärmestrom im Kühlsystem ab. Üblicher sind für diesen Einsatz jedoch Rohr- und Spiralgehäusepumpen.
Auch wenn Tauchpumpen zumeist für diverse Arten von Wasser eingesetzt werden, so sind sie durchaus in der Lage auch andere unkritische, niedrigviskose Flüssigkeiten zu fördern, aber auch diverse Chemikalien – abhängig von den verwendeten Werkstoffen.
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