Eine Kreiselpumpe, dessen Laufrad in einem konzentrischen Kanal rotiert – diese Besonderheit macht die Peripheralpumpe aus. Vom Einlass zum Auslass steigt durch diese Konstruktion der Druck des Fördermediums. Auch mit ihrem relativ kleinen Gehäuse bieten die Pumpen so eine starke Energieerhöhung. Peripheralradpumpen eignen sich daher besonders gut für kleine Fördermengen bei großem Druck.
Peripheralpumpen
Technische Daten & Eigenschaften:
- Fördermenge: 0,1 bis 17 m³/h
- Förderhöhe: bis zu 400 m
- Temperatur: -60 °C bis 300 °C
- Druck: bis zu 40 bar
- Viskosität: bis zu 115 cSt
- pH-Wert: 0 – 14
- Gase: bis zu 50 %
- Einbauarten: horizontal
- dichtungsloses Design erhältlich bei einigen Baureihen
- Materialien: Edelstahl, Duplex, Ni-Basis, Sphäroguss, austenitischer Stahlguss
- ATEX: geeignet für Ex Zonen 1 & 2
- Antriebe: Elektro, Hydraulik
- Ausführungen: Lagerträger, Blockdesign
Die Peripheralradpumpe wird auch Peripheralpumpe genannt und gehört zur großen Gruppe der Kreiselpumpen. Ihr Aufbau ähnelt dem einer Seitenkanalpumpe: Das Laufrad besteht aus einer Scheibe mit geraden Schaufeln an der Peripherie. Üblich sind Laufräder mit jeweils mehr als 20 Schaufeln, die sternförmig auf beiden Seiten einer Tragscheibe angeordnet sind.
Das Fördermedium wird durch einen Ringkanal gepumpt: ein peripherer Raum zwischen Laufrad und Gehäusewand. Durch die Drehung des Laufrads wird die Bewegungsenergie auf die geförderte Flüssigkeit übertragen. Anders als bei Seitenkanalpumpen erstreckt sich der Seitenkanal einer Peripheralpumpe auch entlang der Stirnseite des Laufrads.
Die Zentrifugalkräfte im Inneren der Pumpe bewirken, dass das Fördermedium mehrfach aus dem Ringkanal zurück in das Laufrad rezirkuliert. Dadurch wird die Energieübertragung erhöht und es können große Förderhöhen trotz einer kleinen Baugröße erreichen werden.
Eine Verengung des Gehäuses zwischen Eintritt und Austritt bewirkt ein Druckgefälle: Der Druck nimmt im Verlauf des Pumpvorgangs zu. Diese Eigenschaft können Anwender sich zunutze machen, wenn eine Druckerhöhung bei der Förderung gewünscht ist.
Neben ihrer kompakten Bauweise werden einige Peripheralpumpen auch selbstansaugend angeboten. In jedem Fall bietet die Technologie hohe Toleranzen gegenüber Gasanteilen im Fördermedium: Selbst bei einer anteiligen Ausgasung des Mediums oder dem kurzzeitigen Lufteintritt können Peripheralpumpen ohne Abriss des Förderstroms arbeiten.
Werden Flüssigkeits-Gas-Gemische gefördert, können diese Pumpen zur stabilen Erzeugung von Mikroblasen eingesetzt werden. Auch eine direkte Gaszugabe nach VDMA24430 ist möglich.
Peripheralradpumpen weisen bedingt durch ihre Bauart bereits einen geringen Axialschub auf, sodass wenig Maßnahmen zum Ausgleich ergriffen werden müssen. Mit ihrer linear fallenden Kennlinie bei zunehmendem Förderstrom sind sie leicht beherrschbar und werden besonders für die Förderung von kleinen Förderströmen eingesetzt.
In dieser Sonderformen wird eine Stufe mit Sauglaufrad vorgeschaltet. Dank diesem und dem axialen Einlauf ergeben sich niedrige NPSH-Anforderungen; ideal für Anwendungen mit begrenzter Zulaufhöhe und sogenannte low flow – high head Anwendungen. Dafür ist das heavy duty Design auch vorraussetzend und erfüllt den Standard PN40. Diese Art der Peripheralradpumpen bildet aufgrund ihrer Konfigurationsmöglichkeit hinsichtlich Stufen und Hydraulik ein breites Anwendungsspektrum ab. Mit der Magnetkupplung entspricht dieser Pumpentyp den höchsten Sicherheitsstandards, da er leckagefrei ist.
Peripheralradpumpen werden eingesetzt, wenn große Förderhöhen bei kleinen Förderströmen gefragt sind. Außerdem punkten die Aggregate in Anwendungen, in denen kleine Pumpen von Vorteil sind, denn kompakten Pumpen benötigen im Vergleich zu anderen Pumpentechnologien geringere Abmessungen für die gleiche Förderleistung.
Die Technologie eignet sich für reine, nicht abrasive oder verschmutzte Fördermedien. Zur Anwendung kommen sie unter anderem in der chemischen Industrie oder im Maschinenbau zur Kühlung, Umwälzung und als kleine Kesselspeisepumpe, aber auch zur Druckerhöhung in Wassernetzen und in Autowaschanlagen.
Bei Anwendungen in der Industrie werden Peripheralpumpen außerdem zur Anreicherung und Vermischung von Flüssigkeiten mit Gasen eingesetzt. Hauptanwendungsgebiete sind:
- Biokraftstoffanlagen
- Druckentspannungsflotation
- Neutralisation
- Trinkwasseraufbereitung
- Bioreaktoren
- Rohölwasserseparation auf Bohrinseln und Ölfeldern
- die allgemeine Verfahrenstechnik
Die Fähigkeit zur Förderung von Flüssigkeiten mit hohen Gasanteilen, ihre entsprechend hohe Toleranz gegenüber Kavitation, ihre lineare Kennlinie und die kompakte Bauweise machen Peripheralradpumpen zu gefragten Spezialisten, wenn es um besondere Anwendungen geht. Das heißt jedoch nicht, dass Peripheral(rad)pumpen nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden: Ihre spezifischen Eigenschaften machen sie in bestimmten Aufgabengebieten in der chemischen und petrochemischen Industrie faktisch zum Standard.
Als mehrstufige Pumpe mit bis zu drei Laufrädern kann die Peripheralpumpe Förderhöhen von bis zu 1.200 Meter erreichen. Mit solchen Eigenschaften ausgestattet, kann sie in bestimmten Einsatzbereichen sogar die Leistung von Verdrängerpumpen übertreffen.