Sichere und effiziente Förderung von LNG in Russland
Die Förderung von LNG mit sehr hoher Anlagenverfühgbarkeit verbunden mit extremen Klima-Einflüssen (Kälte) in Russland stellt Betreiber und Anlagenbauer immer wieder vor große Herausforderungen. Dies gilt auch für die Neuerrichtung einer LNG-Anlage im russischen Kaliningrad an der Ostseeküste.
Die Anlage wird in nächster Nähe zu einer vorhandenen Kompressor-Station Pipeline-Gas zu LNG weiterverarbeiten welches dann auf dem See- und Landweg an die Endverbraucher geliefert werden wird.
Aufgabe
Ein Münchner Technologiekonzern wurde von einem russischen Konsortium beauftragt diese Anlage zur Produktion von Erdgas (LNG) an der russischen Ostseeküste zu planen und teilweise auch zu bauen. Die Produktionsstätte hat eine Kapazität von ca 1,5 Millionen Tonnen LNG pro Jahr und ist somit im Mittelfeld der weltweit bestehenden LNG-Anlagen anzusiedeln (Mid-Scale-LNG).
Die Anlage ist durch ein mehrstufiges und enerigiesparendes Verfahren hoch effizient bei der Verflüssigung von Erdgas und kann so die speziellen Kunden-Anforderungen erfüllen. Die Kundenvorgaben nach hohen Verfügbarkeiten und hoher Sicherheit ziehen entsprechende Ansprüche an die verwendeten Komponenten nach sich. Hinsichtlich der einzusetztenden Pumpen wurden neben den API-Anforderungen auch ungewöhnliche Anforderungen nach geringem Fördervoulmen bei gleichzeitig sehr hohen Differenzdrücken gewünscht.
Lösung
Getreu dem Motto „ungewöhnliche Aufgaben verlangen nach ungewöhnliche Lösungen“ hat Hermetic in Zusammenarbeit mit den Kunden eine kreative Lösung erarbeitet. Basierend auf einer mittleren, mehrstufigen Pumpenhydraulikgröße wurden zwei Spaltrohrmotorpumpen im Tandem-Design mit einem Verbindungsrohr in U-Form auf einem Skid projektiert. Jede der beiden vertikalen Spaltrohrmotorpumpen hat 10 Förderstufen und bringt 50% der benötigten Förderhöhe. Das Tandem-Design erhöht den Druck über 5 Stufen bevor der Flüssigkeitsstrom komplett durch den Motor in das zweite 5-stufige Laufrad-Paket fließt und dort nochmals eine Druckerhöhung erfährt. Nach der Übergabe durch das Verbindungsrohr an die zweite Pumpe wird der Vorgang wiederholt und somit die Zielvorgabe von 700m Förderhöhe erreicht. Beide Pumpen werden über Frequenzrichter gesteuert.
Eine hervorzuhebende Besonderheit der Pumpen ist die Austauschbarkeit der Pumpen untereinander – aufgrund der U-Aufstellung arbeiten die beiden Pumpen entgegengesetzt bzgl. der Schwerkraft. Somit wird nur eine der mehrstufigen Spaltrohrmotorpumpen für Ersatzzwecke notwendig und kann je nach Bedarf an beiden Positionen eingebaut werden.
Die Pumpen sind mit Drucktöpfen ausgestattet um hohe Drücke bei niedrigen Temperaturen sowie die im Projekt definierten Stutzenkräfte sicher aushalten zu können. Ebenfalls wurde die Vorgabe von maximal 79dBa Schalldruckpegel eingehalten bzw. unterschritten – die Pumpen sind im Betrieb am Förderpunkt kaum hörbar und begeisterten die Kunden bei der technischen Abnahme.