Das Umfüllen hochviskoser Druck-Farben stellt für einen großen Verlag eine ständige Herausforderung dar
Die Farbindustrie stellt eines der vielseitigsten Einsatzfelder für Fördersysteme dar: Für die zuverlässige Zuführung der teils abrasiven, korrosiven oder extrem zähflüssigen Druckfarben und Lacke sowie deren exakte Dosierung kommen viele Standardpumpen nicht in Frage, da sie das weite Spektrum der Anforderungen nicht abdecken, zumal die meist sehr empfindlichen Medien zusätzlich einen schonenden Transport verlangen. Stattdessen werden in der Branche vielfach Exzenterschnecken- und Drehkolbenpumpen eingesetzt, die sich durch ihre große Anpassungsfähigkeit und ihr druckstabiles Förderverhalten auszeichnen.
Das zugrunde liegende Förderprinzip der Volumenverdrängung arbeitet nahezu pulsationsfrei und lässt sich über die Drehzahl präzise regulieren. Zudem erlaubt die Konstruktion zahlreiche Konfigurationsvarianten, was Werkstoffe und Geometrien betrifft. So kann für jeden Einsatz die passende Pumpe zusammengestellt werden, um trotz der schwierigen Bedingungen lange Standzeiten und eine hohe Effizienz zu gewährleisten.
Aufgabe
Eine der größten Herausforderungen beim Fördern von Druck-Farben ist deren mangelnde Fluidität. Viskositäten von 10.000 mPas und mehr sind keine Seltenheit. Eine kontinuierliche Zufuhr ist dadurch schwer zu erreichen, außerdem setzen die Farben den Pumpen schnell zu. So hatte ein renommierter Verlag jedes Mal beim Umfüllen von Offset-Farbe aus dem Transporter in die Speichertanks mit Förderabrissen an den verwendeten Membranpumpen zu kämpfen, was die Entladung stark verzögerte. Für die sehr häufig anfallenden Wartungsarbeiten mussten die Pumpen außerdem umständlich ausgebaut und zerlegt werden.
Um hier Leistung, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit zu steigern und den Wartungsaufwand zu minimieren, entschloss sich das Unternehmen zu einem Wechsel auf NEMO® Exzenterschneckenpumpen von NETZSCH.
Lösung
Für die Aufgabe wurde eine NEMO® Exzenterschneckenpumpe mit einstufiger L-Geometrie für Rotor und Stator gewählt, die eine große Fördermenge bei niedrigem Differenzdruck ermöglicht. Für den Rotor wurde ein Untermaß bestimmt, das übermäßige Klemmung verhindert und den mechanischen Wirkungsgrad der Pumpe erhöht. So wurde die Entladezeit ohne Förderabrisse beinahe halbiert und die Zuverlässigkeit des Prozesses maximiert. Die schlanke Bauform der Exzenterschneckenpumpen erlaubt es zudem, vier Pumpen – für die vier Druckfarben – samt Frequenzumrichtern auf einem Trägermodul in den Unterbau eines Transport-LKW zu integrieren, so dass es sich per Gabelstapler ganz einfach herausheben lässt. So hat man freien Zugang zu den Geräten, sollten doch einmal Wartungsarbeiten anfallen. Allerdings arbeiten die Pumpen generell deutlich zuverlässiger als die vorher eingesetzten Membranpumpen.